Die Biberzucht von Dr. F. Schlegel, in: Der zoologische Garten: Zeitschrift für die gesamte Tiergärtnerei : offizielles Organ des Verbandes Deutscher Zoodirektoren und Organ of the World Asociation of Zoos & Aquariums - WAZA, Band 6
Elsevier, Urban & Fischer, 1865
S. 74
Biberbau in Deutsch-Oesterreich. Fürst Schwarzenberg hat auf seinen Herrschaften Duldung und Schonung der Biber angeordnet. Im Jahre 1855 bestand noch eine Biberhütte am Neubache auf der Herrschaft Wittingen ; diese wurde von muthwilligen Leuten dann angezündet. Nach dem Brande ihrer Colonie sind die Biber in der alten Gegend geblieben und es zeigten sich Spuren ihres Aufenthalts am Bache Lausitz. Vor etwa 4 Wochen hat eine Biberfamilie am linken Ufer des Neubaches‚ unweit Wohnuta, den Grund zu einer Wohnung angelegt und durch viele Nächte das Baumaterial herbeigeschleppt. Bis jetzt ist auf dem Unterbau ein Stockwerk aufgebaut, aber es ist wahrscheinlich, dass noch ein zweites Stockwerk für einen besonders hohen Wasserstand errichtet werde, da noch immer neues Baumaterial herbeigeschaift wird. Der ganze Bau ist wohl 10-—12 Fuss breit und 7 Fuss hoch. Es haben sich in der Gegend noch mehrere Biberfamilien gezeigt, welche ohne Zweifel sich auch zu einem Baue entschliessen werden.
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Die Biberzucht von Dr. F. Schlegel
Eine der schönsten Aufgaben zoologischer Gärten ist es, mit dem Untergange bedrohten Thiergattungen ein Asyl zu gewähren, um den Enkeln unseres Geschlechts lebendig zur Anschauung zu bringen, was ihnen sonst nur die Museen als Mumien zeigen würden. Mit Vergnügen war ich auf Fitzinger’s Anregung bereit, in unserem Breslauer Garten dem Biber eine Zufluchtsstätte zu gewähren; natürlich nicht blos in der Absicht, das Thier als Gefangenen des Gartens zur Schau zu stellen, sondern demselben nach Möglichkeit freien Spielraum zu lassen, um es in seinem Familienleben beobachten zu können, also geradezu eine Biberzucht anzulegen, was wissenschaftlich ebenso interessant, als finanziell vortheilhaft sein würde.
Leider sind meine vielfachen Bemühungen, mir ein Biberpärchen zu verschaffen, bis jetzt ohne Erfolg gewesen. Am meisten hatte ich gehofft, durch Se. Durchl. den Fürsten Schwarzenberg, auf dessen Ländereien, zumal in Böhmen, mehrere Bibergehege sich befinden, zu einem Stamm dieser Thiere zu kommen. Genannter Fürst eröffnete mir auf mein Gesuch, dass es trotz aller Bemühungen nicht möglich gewesen wäre, meinen Wünschen zu entsprechen. Wörtlich heisst es weiter: „Der Wildprethändler wartet bereits durch vier Jahre auf einen Biber, ohne dass er bis jetzt hätte befriedigt werden können. Sollte für die Folge ein Biber eingefangen werden, so werde ich nicht ermangeln, Ihnen solchen einzusenden.“
Ich muss gestehen, es schien mir unmöglich, diese Nachrichten mit den in naturwissenschaftlichen Büchern sich forterbenden Angaben
über die auf den Fürstl. Schwarzenbergschen Gütern befindlichen Bibergehege in Einklang zu bringen, von denen die Kolonie zu Rothenhof in Böhmen geradezu als Musteranstalt gerühmt wird. Obigen Nachrichten gemäss von einem eigentlichen Biberbestand zu reden, wie ihn jede Züchtung voraussetzt, schien mir unthunlich und kam ich zu dem Verdacht, dass aus irgend welchem Grunde —— bekanntlich werden die Biber wie die Fischottern zu den Leckerspeisen gezählt — das Vorhandensein dieser Thiere selbst den Herren der weitläufigen Besitzungen verheimlicht wird oder die obigen Angaben unserer Forscher irrig sind. In diesem Sinne sprach ich nochmals das rühmlichst bekannte Interesse des Fürsten für Erhaltung unserer Biber an und erhielt aus der Fürstl. Schwarzenbergschen Centralkanzlei zu Wien folgende Mittheilungen:
„Schon in der Vorzeit befanden sich auf der Fürstl. Schwarzenberg’schen Herrschaft Wittingau im freien Zustande Biber. Dieses geht aus dem herrschaftlich Wittingauer Archive hervor, indem aus den Acten ersichtlich ist, dass zeitweise ein erlegter Biber eingeliefert und dafür ein Schussgeld von 11/2 fi. bezahlt wurde. Ende des 17. und 18. Jahrhunderts findet sich jedoch in den Acten keine weitere Erwähnung der Biber, und es ist aus den Acten nicht zu entnehmen, aus welcher Ursache die Biber aus der Gegend von Wittingau verschwunden sind. Ende des vorigen Jahrhunderts, nämlich im Jahre
1773, hat der damals regierende Fürst zu Schwarzenberg ein Paar Biber in Rothenhof auf der Herrschaft Krummau in Böhmen angesiedelt; es ist jedoch aus den Acten nicht zu entnehmen, woher diese Biber bezogen wurden, und nur ein sich forterbendes Gerücht lautet dahin, dass diese Biber aus Polen bezogen worden sind.
„Diese Biber, für welche in Rothenhof eigene Ansiedlungen hergestellt wurden, vermehrten sich in der Art, dass schon im Jahre 1789 14 Biber, im Jahre 1791 17 Biber und im Jahre 1793 25 Biber vorhanden waren, von denen jeweilig einzelne Stücke theils zum Hofconsum eingeliefert, theils an fremde Parteien verkauft worden sind. Im Jahre 1804 wurden von der Rothenhöfer künstlichen Ansiedlung im Auftrag des damals regierenden Fürsten 2 Biber auf die Herrschaft Wittingau überführt, um daselbst am N eubache im Freien gezüchtet zu werden. Im Jahre 1809 wurden 8 Biber von Rothenhof nach Wittingau überführt. Diese Biber vermehrten sich im freilebenden Zustande, weil sie jedoch die Dämme an den Teichen oft sehr beschädigten, wurde ihre Anzahl in den Jahren 1833 bis 1835 beschränkt und es erhielt ein Wiener Wildprethändler die Bewilligung zum Abfangen der Biber. ‚
„Als im Jahre 1848 das Jagdrecht freigegeben wurde, ist den Bibern von den angrenzenden Gemeinden und von den Wilddieben überall nachgestellt worden, und dies dauerte so lange, bis in die Ausübung des Jagdrechtes wieder eine gesetzliche Ordnung eingetreten ist. Gegenwärtig befinden sich in der Gegend längs des Neubaches noch 3 Biberansiedlungen, und im October v. J. haben die Biber einen neuen Tagbau am Neubach errichtet.“
„Was die künstliche Ansiedlung in Rothenhof betrifft, so ist dieselbe im Jahre 1848 durch einen gewaltigen Wolkenbruch vernichtet und daher nicht weiter geführt worden.“ ‚
„Se. Durchlaucht beabsichtigen aber, mit der künstlichen Züchtung der Biber in Rothenhof oder auf der Herrschaft Wittingau neuerlich Versuche ausführen zu lassen, da die früheren Versuche in Rothenhof jedenfalls den Beweis liefern, dass die Biber sich auch in einem. geschlossenen Raume züchten und vermehren lassen.“
Daraus ist zu ersehen, dass an verschiedenen Orten der Fürstl. Schwarzenberghchen Besitzungen die Biber gepflegt, nun aber zu Rothenhof in geschlossenem Raum gezüchtet wurden und dass diese Anstalt eingegangen ist.
Einer Abhandlung des Dr. A. M. Pleischl: „über die Nothwendigkeit, den europäischen Biber zu schonen und für seine Erhaltung zu sorgen,“ welche als Bittschrift zur Schonung dieser Thiere der vierten Generalversanimlung des allgem. österr. Apotheker-Vereines im Sept. 1804 zu Wien vorgelegt wurde, verdanken wir einige geschichtliche Notizen. Erzbischof Joh. Ernst von Salzburg setzte auf Erlegung eines Bibers Galeerenstrafe. In Baiern, wo der Biber einstens sehr häufig gewesen sein muss, wie daraus hervorgeht, dass gegen 60 Ortschaften seinen Namen tragen, lebt das Thier heutzutage nur noch in der Salzach und vielleicht auch in der Amper. 1853 wurden in diesen Flüssen noch 5, im Jahre 1857 noch 1 Biber bemerkt, ebenso 1846 im Lech und im Inn nahe Passau und ferner 1857 4 bis 5 Biber an der Donau, unterhalb des Einflusses des Lech. Auch an der unteren Donau, z. B. in Neusatz, Peterwardein gegenüber, kamen noch zuweilen Biber vor, wo sie nach Fitzinger nichts weniger als selten sind.
*) Ueber den Biber in Baiern vergl. Correspondenzblatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg 1859. Seite 1—38.
Ebenso gab es vor mehreren Jahren noch viele Biber bei Bernau an der Traun in der Nähe von Welz in Oberösterreich. In den zwanziger Jahren des gegenwärtigen Jahrhunderts kam nach Pleischl ein Biber auf der sog. Judeninsel in Prag zum Vorschein, machte sich durch Abschälen von Espen und Weiden bemerklich und wurde endlich erschlagen.
Der Biberbestand an der Elbe oberhalb Magdeburg ist seit 1848 von 25 bis 30 Stück auf 6 bis 8 herabgesunken (1. Zool. Garten Jahrg. 3, Seite 89), und von daher stammt der Biber des zoologischen Gartens zu Berlin. Nebenbei gesagt, besitzt nur noch der Thiergarten zu Schönbrunn 2 Biber, welche Exinger in Wien, von dessen Zucht Fitzinger (Zool. Garten V. Seite 273) berichtet, geliefert- hat, doch haben sich dieselben, wie scheint, nicht vermehrt. Weinland führt noch die Iller, nicht weit von ihrem Einfluss in die Donau, als Biberfundort an, wo vor etwa 5 Jahren vielleicht der letzte dem Apotheker Laube in Wien eingeliefert wurde (Thiergarten I. Seite 172).
Auch in der nächsten Nachbarschaft von Wien, auf den DonauInseln (Pleischl), finden sich von Zeit zu Zeit Biber ein, erhalten sich aber nicht, weil ihnen zu sehr nachgestellt wird.
Fürst Schwarzenberg liess den in Prag 1847 versammelten Naturforschern und Aerzten einen weiblichen Biber vorlegen.
Pleischl hat zum Zweck seiner Abhandlung bei dem Fürsten Schwarzenberg höchst interessante Notizen über die auf dessen Gütern beobachteten Biber eingeholt, die hier mitgetheilt zu werden verdienen.
In früherer Zeit — heisst es in dem Wittingauer Berichte — als noch keine Holzflösse stattfand, hatten die Biber Bauten, gegenwärtig wohnen sie in Ufergeschleifen und Dämmen, wo sie Etagen haben. Die daselbst gehegten Biber werden als sehr scheue, selten zu Gesicht kommende Thiere bezeichnet. Bezüglich der Nahrung berichtet man von Wittingau, dass die Biber nur Weiden- und Espenrinde fressen, sonst aber weder Fische, noch Krebse. Dagegen sah Hofmann (Andres Ökonom. Zeitschrift 1846. ‘Nr. 59) auf der Herrschaft Platz (bei Wittingau) Birken, Weiden, Pappeln, Espen und Eichen von Bibern gefällt.
Der Bericht des Wittingauer Forstamts schliesst mit den Worten:
„Dass der Biber ein denkendes Thier sein muss und beinahe vernünftig zu Werke geht, lässt sich durch eine hier beobachtete Thatsache bestätigen.“
„Der Bach, in welchem hier die Biber leben, geht durch einen Teich, der nach Verlauf einiger Jahre zur Abfischung kommt. In dieser Zeit werden sämmtliche Gewässer abgelassen, der Bach bleibt beinahe trocken, was jedoch nur wenige Tage dauert.
Bei dem letzten Wasserabzuge behufs der Abfischung ist der Fall vorgekommen, dass der Biber bei dem eingetretenen schnellen Wasserabfall die Ursache des schnellen Abnehmens ergründete, und nachdem er gefunden, dass das Wasser durch das Zapfenhaus abrinne, so hat er dasselbe mit Schilf und Schlamm derart verbaut, dass kein Tropfen durchrann, und auf diese Art wollte er sich das Wasser erhalten (i) Es kostete keine geringe Mühe, diese Verdämmung zu beseitigen.
Hoffmann (a. a. O.) erzählt, dass ein einziges auf einer weiten Strecke isolirt lebendes Paar im Platzer Walde während eines Sommers so viele Bäume gefällt hat, dass davon 6 Klafter Holz aufgearbeitet wurden. Es waren darunter Stämme bis zu 15 Zoll Durchmesser.
Als höchsten Preis, der für einen Biber gezahlt wurde, erwähnt Pleischl, dass ein Apotheker in Wien im Jahre 1857 einen Biber aus Siebenbürgen bezog, dessen Castoreum 141/g Loth wog und 362 österr. Gulden kostete. Im Mittel rechnet er den Werth des Bibergeils und des Pelzes 178 Gulden.
Die Einrichtung des ehemaligen Rothenhofer Geheges ist mir in’s Einzelne nicht bekannt, jedenfalls aber würde man bei in zoologischen Gärten zu versuchenden Züchtungen darauf zu denken haben, dass durch diese Thiere der Waldbestand nicht klafterweise gelichtet werde und dass durch ihre Baue die Ufer nicht gar zu sehr beschädigt würden. Wenn aber ein Garten wie der Breslauer dicht an den ängstlich überwachten Deichen der Oder gelegen ist, dann dürfte es doch nothwendig werden, wie man das auch in Wittingau erfuhr, auf ihre Zucht zu verzichten oder dieselbe nur in geschlossenem Raume zu versuchen.
Jedenfalls ist der hier angeregte Gegenstand für zoologische Gärten von grossem Belang, und es würde sehr erwünscht sein, von allen Seiten her das Material zusammenzubringen, um über die beste Art der Einrichtung künstlicher Bibergehege unterrichtet zu sein für den Fall, dass irgendwo eine Bezugsquelle für Biber sich darböte.
Nachschrift. Nach Beendigung dieser Zeilen freue ich mich, durch die Gefälligkeit des Herrn Hofrath Eymouth, Chef der fürstl. Schwarzenberg’schen Centralkanzlei zu Wien, in der Lage zu sein, über den Stand und das Bibergehege zu Rothenhof auf Grund eines Berichtes der dortigen Administration Näheres beibringen zu können.
Das Asyl der Biber zu Rothenhof war mit einer 5 Fuss hohen, 2ll/2 Fuss dicken Mauer eingeschlossen, welche auf einem mit starken eichenen Pfählen dicht und tief pillotirten Grunde ruhte, um den Bibern das Untergraben der Mauer zu verwehren. Diese Umfangsmauer war in jeder der für die einzelnen Biberfamilien bestimmten Abtheilung mit einer Eingangsthür von starkem Eisenblech versehen, das Thürfutter von starkem gehauenen Stein. Das 6 Fuss tiefe Wasserbassin war von festem Lande umgeben, am Ende desselben war ein aufsteigender Eintritt in das trocken gelegene, künstlich gewölbte Nest, welches an seinem oberen Schlüsse mit einer Thür von starkem Eisenblech geschlossen war. In dieses genannte Behältniss pflegten die Biber die abgenagten Weidenäste einzutragen. Sie verengten sich den Raum dadurch so weit, dass eine jährliche Reinigung mindestens von gröberen Bestand-theilen nothwendig war, was zumeist im Juli geschah. Das Wasser ihres Bassins wurde durch Zuleitung erneuert und der Ueberschuss durch ein Abflussrohr beseitigt. Ebenso war die Einrichtung getroffen, das Bassin gänzlich entleeren und reinigen zu können. Dies geschah im Monat October jedes Jahres. In den Wintermonaten wurden Oeffnungen im Eis erhalten und bei dem Austritte aus dem Neste in das Bassin wurde in letzterem ein grösserer Raum vom Eise freigehalten, damit die Biber, wenn sie schnell aus dem Neste herausschossen, nicht gegen das Eis rennen und sich beschädigen konnten. Wenn sich die Zahl der Biber in der Art vermehrte, dass mehr als ein Paar in einer Abtheilung untergebracht werden musste, so trug man Sorge, dass nicht schwächere und stärkere Thiere in einer Abtheilung zusammenkamen. Bei der gedachten Vorsicht wurden oft in dem Rothenhofer Gehege bis acht Stück in einer Abtheilung ohne Nachtheil untergebracht, doch trugen sie nicht selten Spuren der bei ihren Raufereien erhaltenen Wunden.
In Rothenhof wurden für einen Biber ohne Unterschied des Alters und des Geschlechtes pro Tag 1 Pfund Hausbrod, 1 Pfund gelbe Rüben (Möhren), 4 Stück Aepfel und eine unbestimmte Anzahl zarter Weidenzweige gerechnet. So lange die Biber klein waren, brauchten sie allerdings soviel Nahrung nicht, aber es war Sache eines sorgsamen Wärters, die Portionen zweckmässig zu vertheilen und stäikere Thiere, vor allen aber trächtige und säugende Mütter, besonders zu bedenken. Zuviel Brod schien den Thieren leicht Verstopfung zu verursachen. In Ermangelung der Aepfel wurde eine Zulage von Möhren gereicht, und wenn auch diese fehlte, nährten sie sich lediglich von der Rinde von Weidenzweigen. Das Holz schleppten sie in ihre gemauerten Hütten, um hier die zernagten Zweige mit sammt den Nagespänen zu Nestern zu verkleistern. In der Regel wurden die Biber täglich nur einmal und zwar des Abends gefüttert, Brod und Früchte auf’s Land gelegt, Zweige in’s Wasser geworfen. Der Versuch, um zu erproben, ob die Biber auch Fische nicht verschmähen, wurde dadurch gemacht, dass man in ihren Wasserbehälter Karpfen setzte. Die Karpfen blieben unbeschädigt. Die Begattung erfolgte in aufrechter Stellung. Das Männchen hielt mit den vorderen Tatzen den Hals des Weibchens umschlungen, Brust auf Brust, sie wird häufig auch'auf dem Wasser vollzogen. Die Setzzeit schwankte zwischen April und Mai, der späteste der beobachteten Termine war der 10. Juni. Es wurden 1, 2 oder selten 3 Junge auf einen Wurf geboren. Im Wochenbette lassen sie sich nicht gern stören. Leicht werden die Jungen von der ängstlichen Mutter gedrückt uhd gestossen oder gar verlassen. Im September schon geriethen nicht selten die Jungen mit ihren Eltern in Händel und mussten paarweise abgesondert werden. Selten gelang es, die ‘Jungen bis in’s zweite Jahr bei ihren Eltern belassen zu können.
Auf Befehl des Fürsten hat man in Rothenhof Biber zu zähmen versucht, und ist das insoweit gelungen, dass einzelne 'I‘hiere sich an den Umgang mit ihrem Wärter an einen bestimmten Namen gewöhnten und dem Rufe ihres Wärters und zuweilen auch anderen Menschen folgten. Dadurch war es möglich, während sie gewohnt waren, nur des Abends zur Zeit der Fütterung aus ihren gemauerten Behältern in das Bassin zu kommen, einzelne auch zu anderen Zeiten hervorzulocken. Das vorgeworfene Brot und Früchte frassen sie nach Art der Eichhörnchen auf den Hinterfüssen sitzend, der Vorderfüsse sich als Hände zum Halten der Nahrung bedienend.
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