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Sundelin: Handbuch der speciellen Heilmittellehre 1828

Kategorie: Medizin

Handbuch der speciellen Heilmittellehre, Band 2 von Carl Sundelin Doctor der Medicin und Arzte des medicinisch-klinischen Instituts der Universität zu Berlin, Verlag August Rücker Berlin, 1828 - 380 Seiten

Sundelin (1791-1833), war Professor für Medizin in Berlin und später Medizinalrat in Posen

Kapitel vitalitätserhöhende Mittel

S.70-72

Biebergeil, Castoreum, castoreum (von castor fiber).

Literatur.

S.P. НILSCHER, resp. Thielemann, dissert. de castor. natur. et genuin.­ in praxi usu. Jen. 1741.

A. K. BONN, anatome castoris atque chemica castorei analysis, ejusque in medicina. usus. Leydae, 1806.

Dieses Mittel hat ohne Zweifel einige Aehnlichkeit mit dem Moschus, in Beziehung auf seine analeptischen Heilkräfte, doch wirkt es mehr auf die qualitativ-abnorme Vitalität des Nervensystems, auf die hysterisch oder hypochondrisch verstimmte Sensibilität, besonders des Magens und Darmcanals, und erregt etwas stärker das Gefässsystem. Seine Wirkungen auf das sensible System dehnen sich keinesweges so weit aus als die des Moschus, und beschränken sich mehr auf die Abdominal- und Brustgeflechte. Wegen seiner eigenthümlichen Wirkung auf die Verstimmung der Abdominalgeflechte und besonders der Nerven des Uterus steht es den übelriechenden Schleimharzen ziemlich nahe. Hysterische Anfälle werden oft schon durch den Geruch desselben beseitigt.

Obgleich das Castoreum gewisse Heilanzeigen mit dem Moschus gemein hat, so kann es doch denselben keineswegen ersetzen. Es wird am häufigsten bei krampfhaften Leiden und Zufällen angewendet, welche von verminderter Vitalität und verstimmter Sensibilität der Аbdominal- und Beckengeflechte ausgehen. In nervösen und authenischen Fiebern hat man es empfohlen wenn sich Abdominalkrämpfe hinzugesellen. Aeltere Aerzte gaben es, in Verbindung mit Purgiermitteln, bei schlafsüchtigen Zuständen. Mit dem besten Erfolge wird jedoch das Castoreum bei Kardialgieen und Koliken der Hypochondisten und Hysterischen angewendet, besonders wenn sie mit Flatulenz verbunden sind, sowie auch bei hysterischen Schlundkrämpfen (Globus), Brustkrämpfen (Strangulatio) und asthmatischen Zufällen, ferner bei hysterischem Schwindel, Nervenkopfweh und ähnlichen Zufällen. Nach den Beobachtungen guter Praktiker dient es, mit kühlenden Mitteln und selbst mit Salpeter verbunden, gegen Gebärmutterkrämpfe und wehenartige Zufälle Schwangerer, besonders in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, um Abortus zu verhüten. Auch in der Geburt selbst, bei krampfartigen Wehen und Nachwehen, vorzüglich auch in den nervösen Fiebern der Wöchnerinnen, wenn sie mit Abdominal- und Uterinkrämpfen verbunden sind, wollen es einige nützlich befunden haben: Andere rühmen es bei den Convulsionen, welche den Ausbruch acuter Exantheme begleiten. Ob es in der Dyspnöe alter Leute, aus Atonie der Lungen hervorgehend, sowie in der Epilepsie, wo es THOUVENEL in sehr grossen Gaben (zu zwei bis vier Drachmen) angewendet wissen will, etwas leisten könne, vermag ich aus eigener Erfahrung nicht zu bestimmen.
Entzündlicher Zustand ist allerdings eine Gegenanzeige des Castoreums. In der materiellen Hypochondrie wirkt es nicht vorteilhaft, wird auch nicht von allen Hysterischen ertragen.
Die wirksamste Form ist die Pulverform. Die ätherische Tinctur ist sehr diffusibel, und wird benutzt, wo man schnell und flüchtig einwirken will. Die geistige Tinctur ist sehr kräftig, und wird bei Darmkrämpfen angewendet. In Substanz giebt man das Castoreum zu drei, fünf bis zehn Grauen, stündlich oder zweistündlich, die Tinctur zu fünfzehn bis dreissig Tropfen.

Formeln.
R. Castorei sibirici, gr. viij — xvj.
Sacchari albi, -)ij.
M. f. pulv. divid. in quartuor part. aequ. S. Zweistündlich ein Pulver.
R. Tincturae cstorei, 3j.
Tincturae valerianae aethereae, 3ij.
Tincturae opii crocatae, scrupul. unum, ( -)j.).
M. S. Zu zehn bis zwanzig Tropfen alle halbe oder ganze Stunden

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