• Middleton: Beaver Hunting in Canada 1777

  • Conrad Gesner Historiæ Animalium 1558

  • Kanadisches Mobilisierungsplakat 2.Weltkrieg

  • Briefmarke Polen Biber 1,25 Zloty

  • Wappen Eno (Finnland)

Johann Jacob Scheuchzer: Kupfer-Bibel um 1731

Johann Jakob Scheuchzer (* 2. August 1672 in Zürich; † 23. Juni 1733 in Zürich) war ein Schweizer Arzt und Naturforscher, der vor allem durch seine Deutung von Fossilien als Überbleibsel der Sintflut (Sintfluttheorie) bekannt wurde.

 

Beschreibung zur Grafik: Babel voll Biber und Stachelschwein

Seite 878 ff-

Jes.Cap.14.vers.23.
Und ich will es (Babylon) den Biberen eingeben, und zu Wasser - Teichen machen; und will sie mit dem Besem der Verderbung ausfegen, spricht der HERR der Heerscharen.
Und will sie machen zum Erbe den Igeln, und zum Wasser- See, und will sie mit einem Besen des Verderbens kehren, spricht der HERR Zebaoth.
Was wirst du Babel seyn? Ein ödes Biber- (Igel) Loch.
Ein Schlamm - und Wasser-See ; Und über dieses noch 
wird dein verderbtes Wesen gekehret mit dem Besen, 
Der aus dem wüsten Hauß wirfft alles, alles aus.
Nun tritt das Thier risp. Kippod an die zerstörte Stätte, um welches mit kräfftigen Gründen drey Elemente streiten, Erde, Lufft und Wasser. Die Griechen, und nach ihnen Hieronymus, geben ihre Stimme dem Igel, nemlich dem Land-Igel, (griech) . hericium, welcher sich des Sommers in Hecken und Gebüschen, des Winters aber in holen Baumen oder unterirdischen Löchern aufhalt. Vor diese beste Meynung, welche, nach unsern seel. Vorfahren Gualthero,Pellicano, Muscolo, Bochart, angenommem, streiten folgende Gründe; Auch können vorbemeldten LXX. nebst Hieronymo beygefüget werden verschiedene Auslegungen der Rabbinen, des R. Nathan, welcher das Kippod auf Spanisch rizo nennet,, Pomarii auf Italianisch riccio, eines R.Selomo Frantzösisch herisson, Eliae zu Deutsch Igel. So ist ferner unserm Kippod verwandt der Araber Kunphud,caufed, ceufud, ceufund. In Meninzk.Lex. p.3371 lieset man Kunfüz, kunfez; Dahin zielet auch der Türcken Kirpi, der Ethiopier Konphoz; welche Wörter alle den Igel bedeuten. So reimet sich auch alles auf den Igel, was Babel von dem Propheten angedrohet wird, daß es müsse einsamen, in der Wildniß lebenden Thieren zur Wohnung eingeraumet werden. Also auch Cap. 34,11. Der Rohrdommel, der ( Igel) Biber, Kippod, werden es einnehmen, und darinn wohnen. Zephan. 2,14. Der Rohrdommel und (Igel) Biber, Kippoä, werden auf ihren ( Thürnen ) Knöpfen übernachten (wohnen:) nemlich in denen zerstörten Städten, Bostra, Babel und Niniue, denn je der Igel 5 (griech) ist, ein in der Einöde oder Wildniß lebendes Thier, deme seine Stacheln selbsten eine Absonderung machen; Wolte aber jemand nicht den gemeinen Igel, sondern Hystricem, das Stachel-Schwein, verstehen, so wolte ich keinen Streit mit ihme anfangen; es ist auch eine Igel-Art, Fig. A ja eine solche, welche noch weniger als der gemeine Igel in die Gesellschafft tauget, weil es nicht nur rings umher am Leibe mit Stacheln besetzet, sondern dieselbe auch gleich denen Pfeilen ausschiesset.
Sed non haec acies ritu silvestris echini
fixa manet. Crebris propugnat iactibus ultro
et longe sua membra tegit, tortumque per auras
evolat excusso nativum missile tergo.
Der Spitz des Stachel-Schweins bleibt 
nicht auf einmal stecken,
Es sticht und stösset offt, wenn sich die Glie- 
der strecken; 
Der eigne Wurff-Pfeil fliegt geschwungen
durch die Lufft, 
Und geht zurück, wenn er den Rücken sticht
und pufft.
Unsere Zürichische Ubersetzungen machen aus Kippod ein auf dem Lande und in Wassern lebendes Thier, benanntlich den Biber; Andern gefällt der Otter; noch andern die Schild - Kröte. Der Grund solcher Ubersetzung beruhet auf der Grund Wurtzel Kaphad, abschneiden; diesemnach muß man ein Thier suchen, welches vor andern mit abhauen und abschneiden umzugehen weiß/ und wird man schwerlich eines finden, welches hierinnen dem Biber näher kommt:Animal horrendi morsus, arbores juxta flumina, ut ferro caedit, ein
Thier das schröcklich beisset, die Bäume nächst den Flüssen, als mit einer Art, abhauet. Zudeme halt sich der Biber bey Seen und Flüssen auf, und solche See und Teiche setzet der Prophet hier zu dem Kippod. Inzwischen gibt Bochart diesen Worten einen andern Verstand : ?Ponam eam in possessionem (griech) Kippod (d.i. des Erden- oder Land-Igels) estiam stagna aquarum. Es solle nemlich nicht nur die Stadt Babel verwüstet werden, sondern ihre Wasser-Teiche dermassen austrocknen, daß der Igel alldorten sowohl, als in der Stadt, sich aufhalten kan; Also drohet GOTT der Stadt Ninive: Er wolle es zur Einöde machen, und dürre, wie eine Wüste, Zeph. 2, 13, und Jes. 34,9. mußten in Edom / bevor es dem kippod eingeräumet würde, die Bäche in Pech, und die Erde in Schwefel verändert, ja ihr Land zu brennendem Pech werden. Den Biber zeiget Fig B.
Diejenige endlich, welche aus kippod einen Vogel machen, gründen sich darauf daß dieses Thier bey Jesaia und Zephania in Gesellschaft der Vögeln erscheine, wobey sonderheitlich merckwürdig, was Zeph. 2,14. stehet: Es werde der Rohrdommel und Kippod auf den (Thürnen wohnen) Knöpfen übernachten. Jedoch verfället diese Parthey auf unterschiedliche Vögel; einem gefallet die auf unterschiedliche Vögel; einem gefallet die Nacht-Eule, andern der Geyer, andern die Amsel / noch andern der Rohrdommel Lorinde; bey welchem Vogelfang wir uns aber nicht aufhalten wollen.
Vielmehr werde ich den Zürichischen Übersetzungen und Liebhabern der Jagd zu gefallen, in möglicher Kürtze dasjenige beybringen, was von denen Bibern in Canada sich weitläufftg findet in Mem. de l'Acad.Roy. 1704. p. 48.64. Diese Thiere lagern sich an kleinen Wassern, Fisch-reichen Seen, wo gute Weyde ist. Die Weiblein begeben sich zeitlich in ihre Zimmer, so bald die alljährliche gemeine Überschwemmung vorüber, um ihre Jungen abzulegen; die Männlein aber bleiben aus, bis in den Brach oder Heu Monat / nachdem die Wasser gäntzlich gefallen. Alsdann verbessern sie ihre Bau, oder machen neue, mit Veränderung, des Platzes, wenn sie nichts mehr zu fressen finden, oder die Gesellschafft zu starck angewachsen, oder die Jäger ihnen zu nahe auf die Haut kommen.
Den Anfang ihrer sehr künstlichen Bau-Arbeit machen sie bey einem Damm, oder Wall, von solcher Höhe, daß das Wasser biß zu dem ersten Zimmer ihrer Wohnung reichen mag. Wo das Land platt ist, sind diese Dämme lang, und zu unterst, an statt des Grundes, wohl10. biß 12. Schuhe dick, werden aber gegen die Höhe allmählich schmäler, daß sie oben nicht über zwey Schuhe dick bleiben, Diese Dämme machen sie aus Arms-dicken, 2. biß 6. Schuhe langen Baum Aesten, die sie mit grosser Geschicklich und Geschwindigkeit durch ihre Zahne abzubeissen wissen; diese Aeste oder Trümmer stecken sie nahe an einander so tief in die Erde hinein, als möglich, und füllen den Zwischen-Raum mit andern kleinern, dünnem, beugsamen, quer über gelegten Bengeln, und stopfen leimichte Erde darein. Je nachdeme das Wager hoch anwächset, fahren sie mit diesem Bau immer fort. Gegen dem Wasser sind die Dämme schief, en talud, gleich einem Wall, da dann das Wasser sie mehr und mehr zusammen drücket, die innere Höhe aber auf der Land Seite / ist senckel-recht. Diese Damme sind so feste, daß man ohne Gefahr darauf gehen kan, und werden mit grossem Fleiß unterhalten, daß sie die geringste Oeffnungen alsobald ausfüllen, oder mit Moß verstopfen; Mercken sie die Jäger, so arbeiten sie des Nachts, oder ändern das Quartier.
Ist der Haupt - Wall oder Damm fertig,- so arbeiten sie an den Zimmern in fester Erde, oder auf einer kleinen Insel, oder stellen dieselbe auf Pfäle; Allezeit aber bleibet ein Thor offen. Zuweilen bauen sie ihre gantze Hütte in fester Erde, und machen 5. biß 6. Schuhe tiefe Graben, welche sie biß an das Wasser fortführen. Diese Zimmer werden die auf gleiche Art gebauet, wie der Wall, wie wohl mit diesem Unterschied, daß sie senckelrechte Wände haben, und oben gleichsam gewölbet sind. Die Mauren, wie man sie nennen möchte, oder Hürd-und Riegel-Wände,sind gemeiniglich 2. Schuhe dick. Weilen die Zahne ihnen an statt der Messer, Beil und Sägen dienen, wissen sie damit sehr artig die hervorragende Stücker Holtz abzubeissen, damit die Wände gleich kommen,
Der innere Theil der Hütten ist gewölbt, und von solcher Weite, daß wohl 8. biß 10 Biber darinnen haußhalten können, nemlich 8. oder 10. Schuhe in die Länge, und 10. biß 12. in die Breite. Wann 15.20. biß 30. Biber beysammen, so bauen sie eine desto grössere Hütte, oder etliche neben- und übereinander, gleich verschiedenen Stockwercken, damit sie sich, bey anwachsenden Wassern, von denen untersten in die obere ziehen können. Von diesen Zimmern reichet immer ein Gang an das Wasser, um ibre Nothdurfft allda abzulegen, und sich zu baden. Dann und wann werden biß 400. Zimmer an einem Ort wahrgenommen, deren Hütten Gemeinschafft miteinander haben,
Die sogenannte Land-Biber, Castors terrieres, wohnen an erhöhten Ufem, fangen ihre Bau-Arbeit mit einem Gang an, der ins Wasser gehet, von 5. oder 6. Schuhen in die Länge, der aber nur so breit ist, daß ein Thier durchschliessen kan. Auf diesen Gang folget ein Teich, von 3. biß 4. Schuhen in der Weite, darinnen sie sich baden; von hier hölen sie einen andern Gang aus, gleich einem boyau, der immer in die Höhe gehet, und sich offt biß 100. Schuhe weit erstrecket. Ihr Schlaf-Zimmer belegen sie mit Krautern oder Baum-Reisern.
Alle diese Arbeit vollenden sie im August-oder Herbst Monat, da sie sich einen Vorrath auf den Winter sammlen. Grosse Stücke Holtz werden fortgeschleppet durch viele kleine, dünne, aber einzele Thiere, alles aber durch verschiedene Wege, damit sie einander nicht hindern. Sothanen Vorrath legen sie gar ordeutlich über einander, Beugen-weise, und fressen allezeit nur von dem untersten, so im Wasser lieget, zerbeißen es in kleine Stücke, und fahren damit in ihre Zimmer.
Die Biber-Jagd wahret vom Anfang des Winter Monats, biß in den Mertz oder April, unter welcher Zeit sie die schönste Haare haben. Weilen die Jäger wissen, daß diese Thiere frisches Holtz mehr lieben, als das, so bereits lange gelegen, so werffen sie jenes um die Hütte her, richten ihnen Fallen, darinn sie gefangen und getödtet werden. Sonsten aber werden sie auch erschossen und gefangen, a la tranche, wie sie es nennen, also nemlich, daß die Jäger mit scharf schneidenden Instrumenten ein Loch in das Eis machen, und die Biber, wenn sie dahin kommen, frische Lufft zu schöpfen, mit Aexten zu tod schlagen. Sind ihre Hütten an dem Gestade eines Flusses, so öfnet man das Eis, spannet starcke Netze, stürmet sodann auf die Biber Hütte loß, zerstört sie, und jaget die Thiere in das Netze.
So wird das arme Thier gejaget und gefangen,
Mit dessen Haar und Pelz die Menschen trefflich prangen.

 

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