Beiträge zur Geschichte der Jagd und der Falknerei in Deutschland: Die Geschichte der Jagd und der Falknerei in beiden Hessen G. Landau
Theodor Fischer, 1849 - 340 Seiten
Der Bieber.
Der schon lange in Hessen gänzlich verschwundene Bieber war im 15. Jahrhundert noch so häufig, daß man zu seinem Fange eigene Bieberjäger hielt, welche mit ihren dazu abgerichteten Hunden im Lande herumzogen. Im J. 1431 brachte man dem Landgrafen Ludwig I einen Biberschwanz (Bebyrßßal). In einer Rechnung des Rentmeisters zu Wolfhagen von 1471 heißt es: „Jt myns Heren Beffer Jeyher - waren zcum Wulffhagen zwen Daghe und fingen zwen Beffer und eyn Otter und hatten fes Hunde". Ebenso 1487 in einer Rechnung des Rentmeisters zu Marburg: „1 Alb. und 2 Pf. dem Fischer von Kernbach, so er eyn Beberzcagel bracht haid“. Im 16. Jahrh. findet man im nördlichen Hessen keine Spur von Biebern mehr wogegen der Odenwald damals noch einzelne aufweisen konnte. Es wurde wenigstens noch 1596 am 27.Aug. ein Bieber an der Gersprenz unfern Stockstadt gefangen. - Im J. 1846 fand man bei Rotenburg in einer kleinen etwa 30' über dem Fuldaspiegel befindlichen Höhle mehrere Skelette von Biebern *). Noch im Anfange dieses Jahrh. waren an der bei Brilon entspringenden und bei Reheim in die Ruhr mündenden Möhne Bieber vorhanden in einem Bezirk von etwa 2 Stunden 12-15. darunter 6 alte. Dasselbe war auch an der Lippe der Fall **)
*) Näheres darüber s. in v.Leonhards Neuem Jahrbuch für Mineralogie 1846 H.6 S.711
**) v. Wildungens Taschenbuch 1805-1806 S.129
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