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  • Briefmarke Polen Biber 1,25 Zloty

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Hugo von Trimberg: Der Renner 1313

Der Renner ist das einzige erhaltene deutschsprachige Werk Hugos von Trimberg. Das didaktische Werk wurde 1313 vollendet und setzt bei den Todsünden an, die durch Exempel, Erzählungen, Allegorien und Fabeln illustriert werden. Im Kapitel über die Naturlehre schreibt Trimberg vor allem über den Biber.

Trimberg beklagt eingangs den Schaden den Biber und Fischotter an Fischen verursachen.
Danach zitiert er ausführlich die Fabel des Aesop, in der der gejagte Biber sich selbst kastriert, um den Jägern zu entgehen.

(19517-19584)
CXXV. Von dem piber.

Der biber und sîn hûsgenôz
Tuont manigem vischer schaden grôz:
An den hât got uns ouch besunder
Wol erzeiget sîniu wunder,
Daz des bibers zagel vischîn ist,
Der im ouch muoz ze aller frist
Nahtes in dem wazzer hange;
Und swenne daz is kumt mit getwange
Und im der biber niht mac geringen,
Sô muoz der otter inz wazzer springen
Daz daz is iht werde ze grôz:
Dâr üm ist er sîn hûsgenôz.
Sô man den biber jaget sô sêre
Daz er geloufen mac niht mêre,
Sô bizet er selber sîn geilen abe,
Daz der jeger im die habe
Und in dennoch lâze genesen:
Wer sölte im denne ungenêdic wesen?
Swenne er aber dar nâch wirt gejaget,
Sô sitzet er nider und verzaget
Und wirfet diu bein ûf und lêt sehen,
Waz wunders an im sî geschehen:
Wol im der sîner missetât
Geilen wol abgebizzen hât,
Swenne in der tôt beginnet jagen:
Der darf dester minner klagen!
Wie der biber ze neste ziehe,
Wie dicke er von den boumen fliehe
Die er abschertet mit sînem zan:
Sölte ich daz sagen und swaz ich hân
Gelesen von etslichem tier,
Sô würde ich wert oder unwert schier.
Als sant Ambrôsius uns tuot kunt,
Ein ieglich siech tier wurde gesunt
Der im gêbe hundes bluot:
Daz ist vür alle siuche in guot;
Als uns diu heilige schrift tuot kunt,
Swes sêle von sünden sî ungesunt,
Der gedenke mit riuwen an Kristes bluot:
Daz ist vür alle siuche im guot.
Wunders ist geschriben vil,
Des ich vil underslahen wil,
Von bekanter tier und vogel natûre,
Die doch ze grunde niht ein gebûre
Kan verstên, aleine ir genuoc
Ûf ir natûren sîn gar kluoc.
Ros, rinder, esel unde swîn,
Geize, böcke, ster und schêfelîn,
Wiseln, miuse, katzen, hunde
Wonent uns bî ze maneger stunde;
Eichhorn, igel, affen, lühse,
Hasen, ratzen, harm und fühse,
Han und henne, gans und ant
Sint uns allen wol bekant;
Störche, reigel und alkarn,
Spehte, widehopfen unde starn,
Tûben, swalwen unde sparn,
Sperwer, valken, hebeche und arn,
Egelester, krâen, raben, tallen
Hœre wir nâhen bî uns kallen;
Stiglitz, vinken, zeisen, meisen
Sehe wir kriutlach bî uns zeisen;
Manic tier und vogellîn,
Grôz und kleine, diu bî uns sîn,
Habent manic wunder an in verborgen,
Daz ich durch füere, hête ich niht sorgen:
Nu muoz ich sîn vil überslahen
Und gein des buoches ende gâhen.

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