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Die Benutzung der Thiergärten zu naturwissenschaftlichen Zwecken 1860

Die Benutzung der Thiergärten zu naturwissenschaftlichen Zwecken.
Von F. H. Snell zu Hohenstein

in:Allgemeine Forst- und Jagdzeitung: Allg. F. U. J. Ztg, Band 36 Sauerländer, 1860


Die Benutzung der Thiergärten zu naturwissenschaftlichen Zwecken.
Von F. H. Snell zu Hohenstein

Wenn das Jagdvergnügen, welchem die Thiergarten oder Wildparks dienen, schon an und für sich seine edelste Gestalt dadurch gewinnt, daß es zugleich die Erforschung der Natur sich zum Zwecke setzt, daß der Jäger zum Naturforscher wird: so liegt es sehr nahe, auch die Thiergärten für naturwissenschaftliche Zwecke einzurichten und zu benutzen. Aber obgleich dies so Nahe liegt, hat man doch bis jetzt noch wenig daran gedacht. Man errichtet zoologische Gärten, wie dies z. B. wieder vor zwei Jahren (1858) zu Frankfurt a. M. geschehen ist, *) und man thut sehr wohl daran, aber man bedenkt nicht, daß die schönen und großartigen Wildparks, welche wir in Deutschland überall haben, sich nach gewissen Seiten hin ebenso zweckmäßig zu naturwissenschasftlichen Zwecken benutzen lassen. Wir wollen diese Seiten, die sich unseren Thiergarten in dieser Hinsicht abgewinnen lassen, in den nachfolgenden Zeilen ins Auge fassen.

Der erste naturwissenschaftliche Zweck, welchen man mit den Thiergarten verbinden kann, besteht darin, denjenigen Thieren, welche die fortschreitende Cultur aus Deutschland vertrieben hat, oder immer mehr vertreibt, eine Zufluchtsstätte zu gewähren, damit der Naturforscher diese Thiere stets zur Hand hat. Es geschieht dies zwar auch schon bisher, aber doch nur mit einer sehr beschränkten Anzahl von Thieren, als Hirsch, Damhirsch und Wildschwein, welches die einmal hergebrachte Bevölkerung der Thiergarten ist. Es läßt sich dies aber, selbst wenn mau vorerst einmal blos die Säugethiere ins Auge faßt, noch auf mehrere Arten ausdehnen. Wer denkt hier nicht an das Elenthier. Welch' ein Triumph wäre es, wenn es gelänge, dieses herrliche Thier, welches nur noch in dem nordöstlichen Theile Preußens sparsam vorkommt, in einem Thiergarten anzusiedeln! — Leichter würde dies wohl mit dem Biber sein, zu welchem Zwecke selbstverständlich große Teiche, die ohnehin keinem Thiergarten fehlen sollten, vorhanden sein müßten. Dieses merkwürdige und äußerst werthvolle Thier ist in Deutschland, wohl in früheren Zeilen an keinem Flusse fehlte, nahezu ausgerottet und wird auch im nördlicheren und nordöstlicheren Europa immer seltener. Das echte Kastoreum (Bibergeil) ist fast nicht mehr für Geld zu bekommen; denn dasjenige, welches aus Amerika kommt, hat, obgleich der amerikanische Biber keine verschiedene Species zu sein scheint, lange nicht den Werth, wie dasjenige von dem Biber der alten Welt. Es würde sich deshalb auch, wenn man noch den Werth des Balges hinzunimmt, die Anlage von Bibercolonien in den Thiergarten sehr gut rentiren, wiewohl wir dies selbstverständlich nicht als Zweck betrachten.
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