Grimm: Vridankes Bescheidenheit - Freidank 1834

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Kategorie: Historische Darstellungen vor 1900

Wilhelm Carl Grimm (* 24. Februar 1786 in Hanau; † 16. Dezember 1859 in Berlin) war ein deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie Märchen- und Sagensammler.

Vridankes Bescheidenheit - Freidank
Wilhelm Grimm, Göttingen, Dieterichsche Buchhandling
1834 - 438 Seiten

Seite 85f

Von dem Biber sagt Freidank (wenn er es ist, der hier spricht) bis zur Unverständlichkeit kurz, "er gibt seine Geilen für sein Leben" (Isidor 12,2) deutlicher, castores quum praesenserint venatorem, ipsi se castrant. In dem deutschen Physiologus (Fundgr.31) und im Renner (285b) wird das noch näher erklärt, der Biber beißt, wenn er gejagt wird, die Geilen sich selbst ab, und wirft sie dem Jäger hin, der, dadurch befriedigt, ihn jetzt entfliehen läßt. Oder, wie Konrad v. Würzburg sich ausdrückt (MS 2,207b) er bizet abe sin geil unt lát ez vallen zeiner miete vür daz man in niht suoche mér in holze noch in riete. Plinius führt die Sage zweimal (8,47 und 32,13) an und verwirft sie einmal.

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