Lexikon zur Arzneimittelgeschichte / von Wolfgang Schneider ; Band 1: Tierische Drogen : Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Zoologie
Autor/en : Schneider, Wolfgang
Verlag : Govi-Verlag, Frankfurt a.M. : 1968
Castor
Castor fiber L., Biber. Besitzt Sekretionsorgane (Bibergeilbeutel, Castorsäcke), von
Dioskurides fälschlich für Hoden gehalten. Nach dem Trocknen innen braunes
Pulver: Castoreum, Bibergeil. Sehr wichtiges Arzneimittel von der Antike über die
Araber bis zum 19.Jh .
. In allen Pharmakopöen, zuletzt DAB 2, 1882, dann Erg.Bücher.
Verwendung der gepulverten Ganzdroge, meist mit Beutel, allein oder in
Rezepten (Theriak), in Pillen, Trochisken, als Extrakt, Essenz, öl, Spiritus, Tinktur.
Verwendung sehr vielseitig, als Nervinum, Antihystericum, Antepilepticum, Uterinum usw. In Homöopathie (Buchner, 1852) ist Tinktur aus "Castoreum sibiricum" wichtiges Arzneimittel.
Weniger geschätzt war das Castoreum canadense, Englisches Bibergeil, von Castor americanus C.
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Anfang 19. Jh. bereits obsolet war Bibergeilfett, Axungia Castorei, Fett aus Säckchen,
die am Mastdarm des Bibers liegen, zu Einreibungen.
Winkler-Zoologie, S. 859 uf.; R. Folch Andreu, EI Castor y el Castoreo, Farmacia Nueva 1958, Nr. 261 u. 262.