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Phaedrus: Der Biber (nach Perotti)

Kategorie: Fabeln

Audio gesprochen von Angela Wiesenfarth

Phaedrus (* um 20/15 v. Chr. angeblich in Katerini (Griechenland), siehe Abschnitt Leben; † um 50/60 n. Chr.), voller Name wohl: Gaius Iulius Phaedrus (oder: Phaeder), war ein römischer Fabeldichter in den Regierungszeiten der Kaiser Augustus, Tiberius, Caligula und Claudius.

Nach einem Manuskript von Perotti 1430-1480, Erzbischof von Siponto

Der Biber

Viele lebten, wenn sie, um ihr Leben zu retten, ihren Besitz gering achteten.

Wenn der Biber den Hunden nicht mehr entgehen kann- er, Den die wortfreudigen Griechen Kastor genannt und dem Tier einen Götternamen gegeben haben– sie sind ja Schrecklich stolz auf ihren Wortschatz, dann soll er sich Die Hoden abbeißen, weil er merkt, dass er wegen dieser gejagt wird. Ich möchte nicht leugnen, dass hier Überirdische Einwirkung vorliegt; denn sobald der Jäger
Das Heilmittel gefunden hat, hört er mit der Verfolgung
Auf und pfeift die Hunde zurück.

Wenn die Menschen es fertig brächten, dass sie auf ihr Eigentum verzichteten, könnten sie dann sicher leben, Denn keiner stellt einem nach, der nur das nackte Leben behielt.

 

FIBER

Multi viverent, si salutis gratia parvi facerent fortunas.

Canes effugere cum iam non possit fiber,
(Graeci loquaces quem dixerunt castorem
Et indiderunt bestiae nomen dei,
Illi qui iactant se verborum copia),
Abripere morsu fertur testiculos sibi,
Quia propter illos sentiat sese peti.
Divina quod ratione fieri non negem;
Venator namque simul invenit remedium,
Omittit ipsum persequi et revocat canes.

Hoc si praestare possent homines, ut suo
Vellent carere, tuti posthac viverent;
Haud quisquam insidias nudo faceret corpori.