• Middleton: Beaver Hunting in Canada 1777

  • Conrad Gesner Historiæ Animalium 1558

  • Kanadisches Mobilisierungsplakat 2.Weltkrieg

  • Briefmarke Polen Biber 1,25 Zloty

  • Wappen Eno (Finnland)

Gebr.Grimm: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 1854-1961

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971.

biber, m. fiber, castor, ahd. pipur, pipir, pipar (Graff 3, 22), mhd. biber (Ben. 1, 115a) und das vor a haftende i läszt ein älteres piparu annehmen, folglich ein goth. bibrus (gen. bibraus), wozu das litt. bébrus (gen. bébraus) stimmt, lett. bebris; ags. beofor, engl. beaver, nnl. bever, altn. bifr und bior, biur, schw. bäfver, dän. bäver; auch die roman. sprachen haben für lat. fiber wieder b: it. bivaro, sp. bibaro, bevaro, befre, franz. bièvre; russ. bobr'', poln. böhm. bobr (serb. und illyr. dabar). ganz abweichend ist die welsche benennung afanc, arm. avank und die finnische majava.
Ein so weitverbreitetes altes wort zu deuten bleibt schwierig, wer möchte es auf das skr. babhru, wie der ichneumon von seiner röthlichen farbe heiszt, zurückleiten? dürfte man fiber auf faber, obschon i lang, a kurz ist, beziehen, so führte das zum bauenden zimmermann geborne thier einen höchst treffenden namen, und unser biber fiele der reichen wurzel bauen anheim, der wir noch ein anderes kunstfertiges thier, die biene, überweisen. bagvan für bauan (sp. 1171), bagms = baum (sp. 1188) reichen mittel an hand, den namen bibrus, biber (mit kurzem i) zu fassen. hierzu tritt, dasz eben auch κάστωρ an κεάζω spalten, hauen, an lat. casa domus, cista, an unser kaste, ahd. chasto, cubiculum, arca, so wie ans goth. kas σκεῦος, ahd. char vas gemahnt, und ein altbairischer ortsname Biberchar (MB. 6, 80. 81. 7, 81. 8, 176. 304) nichts anders ausdrückt als Biberburc, mithin gebildet ist wie bîachar, binichar, bienenhaus, korb. selbst das finn. majava musz zu maja casa, tugurium geschlagen werden, bezeichnet also wiederum das

hausbauende thier. als menschlicher eigenname gewinnt aber Κάστωρ mythologischen, wenn auch im dunkel liegenden bezug, wie in der edda die schmiedenden, zimmernden zwerge Bifur und Bafur (= fiber und faber) genannt sind, und der welsche afanc mit der sinflutsarche zusammenzuhängen scheint.
Da die biber am ufer der flüsse und bäche bauten, begreift sich, dasz die benennungen Biberaha, Biberich, Biberach, Biber, Bebra, Biberbach, Beberbeke, Bever in allen deutschen gegenden wiederkehren; ebenso führt der Bober in Schlesien und ein flusz in Littauen seinen namen von bobr, Bebruwẽte, biberstätte heiszt ein gut bei Ragnit. heute aber ist dies wunderbare thier meistens ausgerottet: biber und otter haben keine hege. Polen und Böhmen legen dem biber bitterliches weinen bei: płakać iak bobr, plakati gak bobr, was sich auf eine verschollene thierfabel gründen mag. ausdrucksvoll ist auch das verbum bobrować, wie ein biber im sumpfe waten, wülen.
Das biberfell mit seinen glatten, weichen haaren wurde zu pelz und zeug verarbeitet, besonders zu hüten, auch ein wollenes, langhäriges tuch führt den namen biber: leinwat von s. Gallen, biber von Bisanz, baumwollen aus Cypern. Fischart groszm. 134.

biberbau, m. casa, cubile fibri, oben sp. 1161, altn. biorbû, dän. bäverbo, poln. bobrownia. man nennt auch diesen bau die burg des bibers, sein nest, char und sein geschliefe, wohin er schlieft.

biberbauch, m. der bauch des biberfells, biberwamme.

biberburg, f. biberbau: der biber hat eine burg, wo er sich von holz eine wohnung macht. Döbel 1, 36b.

bibereisen, n. ein fangeisen für biber.

biberente, f. mergus castor, ein vogel der, gleich dem biber, ins wasser untertauchen kann.

biberfang, m. captura fibrorum, auch der ort, wo man biber zu fangen pflegt.

biberfänger, m.

biberfell, n. pellis fibri, den jägern biberbalg, mhd.

ein veder er dar under truoc,
diu was kostelîch genuoc
von lûtern bibervellen. krone 6860.


bibergeil, n. καστόριον, castoreum, von geil hode, vgl. MS. 2, 207b. Freid. 139, 5. bibergeil, biberhoden, castoreum. Dasypodius 27b. 303d; rauch bibergeil. Garg. 192a.

bibergeschmack, m. castoreus odor. Maaler 68b.

Digitale Ausgabe der Universität Trier

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.