• Middleton: Beaver Hunting in Canada 1777

  • Conrad Gesner Historiæ Animalium 1558

  • Kanadisches Mobilisierungsplakat 2.Weltkrieg

  • Briefmarke Polen Biber 1,25 Zloty

  • Wappen Eno (Finnland)

Albertus Magnus: Von Art Natur vnd Eygenschafft der Thierer 1545

Albertus Magnus ( * um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln) war ein deutscher Gelehrter und Bischof, der wegbereitend für den christlichen Aristotelismus des hohen Mittelalters war.

Thierbuch. Alberti Magni, Von Art Natur vnd Eygenschafft der Thierer, Als nemlich Von Vier füssigen, Vögeln, Fyschen, Schlangen oder kriechenden Thieren, Vnd von den kleinen gewürmen die man Insecta nennet, Durch Waltherum Ryff verteutscht. Mit jhren Contrafactur Figuren, bei Cyriaco Jacobi zum Bart, 1545

Castor ein Biber / ist ein wunderbarlich Thier / lebet im Wasser und auch auf dem lande / sein hinderen füß sind breidt / wie genß füß / darmit es schwimmen mög / aber seine fordern füß / vergleichenn sich de Hunds füssen/ denn es nicht alle zeit im wasser ist / sonndern begibt sich viemal auffs lannd. Ettlich geben für diese Thier Castor genant worden sein / vom wort Castrare / das heißt aushauen / denn dieses Thier fürnemlich umb seiner gemecht willen / so man in der arznei fast braucht gefangen wirdt / denn es ist nicht wahr das man sagt / dieses Thier so es gejadt werd von Jägern ihm selbst sein gemecht außhaue / darmit es entfliehen und sich erreten möge. Dieweil ihm bewust / das es von wegen derselbigem gejagt unnd gefangen werd / sampt anderem Fabelwerck so von diesem Thier gelogenn wirdt Nemlich wa es hernach widder von Jägern übereylet / soll es sich auffeichten / unnd ihm anzeigen / das er solches darumb er gejagt werd nicht mehr haben. Dieweil aber dieses Thier in Deutschlanden gemein und wol bekant / haben wir durch gewisse erfahrnuß / das solches Fabelwerck / falsch und erlogen ist. Dises thier ist sehr starck im gebiß / unnd hat scharpffe zen / also das es auch ein baum in zimlicher grösse niderfellet / darmit es im selbst ein wonung bauet am gestaden der wasser / vor der hol oder gruben darin es wonet / solche wonung bereit es mit sonderlichen gemacht / je eins auff ds ander zwei oder drei geben / darmit wa das wasser auffsteiget und wachset / das es in seinem gemach auch in die höhe steige und wone / so er aber solche seine wonung auffbauet / schreibeb die alten erkundiger der Natur / das er alle frembde Biber / so inn dieselbige gegne kommen / darzu bring / das sie ihm inn diesem werck behillflich sein / das aber weitter fabuliert wirdt / wie sich einer unter ihnen an rucken leg / auff wellichemn man das holz unnd unnd denn diesen Biber mitt dem Schwanz zu der Statt der wonung ziehen mit dem Schwantz / halt ich gentzlich auch fur ein lugen. Der Biber ist an der farb schwarzgrau / vor zeitten inn grossem werd / aber jetzund schlecht gehalten / hat dick und kurtz bar / er nehret sich von Fischen unnd rinden der baum / die geylen so man Bibergeil nennet / hat er innerhalb im leib / sindt warmer unnd truckner Complexion / krefftigen unnd sterckenn die nerveb / dienet derhalben wol für zittern und beben der glieder unnd dem Parliß. Denn es hat die Krafft zu zertheylen / unnd trucknen die flegmatischen feuchten / der Schwantz des Bibers ist breidt mitt schuppich fetter Haut umbgeben / diesen haltet er stets im wasser / denn er ein art der Fischen hatt / und zu schwimmen gantz bequem / denn er sich mit diesem breittem Schwantz im schwimmen regiert / wie ein schiff von einem ruder regiert wirdt / das aber erstlich sprechen / er halte sollichen Schwantz nimmermehr auß dem wasser / ist falsch / denn inn der Kelte muß er ihn herauß halten / darmit er nich angefriere / darumb es für ein Fabelwerck zuhalten / das ettlich Schreiben / der Biber halt und zwing den Otter dazu / das er das wasser umb sich ber on underlaß bewege / darmit er nicht anfriere/ denn der Biber überwindt den Otter / unnd wa er ihn übereylen mag erwürgt er ihn / denn wie obsagt / hatt er über die Maß ein starck scharpff gebiß / des Bibers fleisch ist ganntz unluftig zu der Speyß / außgemommen der Schwantz / wellicher auch für ein hoff essen und köstlicher schleck geachtet wirdt. In den Apothecken findet man die Bibergeyl / welche sampt der fethe seuberlich aufgedrucknet werden soll / wenn er denn wol außgedorret / soll er subtiler Substantz / unnd nicht zu schwartz farb geneigt sein / denn der schwartz Bibergeil wirdt für gifftig geachtet / aber der gutt gerecht unnd unerfelscht Bibergeil / ist warmer unnd truckner Complexion / trucknet sehr subtliglichern /derhalben er für alle lämmuß unnd gebrechen der nerven odder weissen geäders nutzlichen gebraucht wird / fürnemlich dem / so mit dem Schlagt und Parliß getroffen / wird gemeinlich mit Saluer eingedruncket / So man Bibergeil mit honig oder acter veldtmung einer geberende Frauen eingibt / wol vermischt / das treibt die geburt vun kindte bürdlein oder aftergeburt / Die rosen adern geschlagen unden an schenckeln oder knoden und mit solcher lesse Bibergeil eingeben / treibt den weibern die gebürliche reinigung ihrer blumen / von manns personen eingenommen erwermet er ihnen die gemechte.

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