Page 7 - BUND Bibermagazin
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Der Biber als Vorbild: Auf den eigenen Besitz verzichten, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Dem heiligen Hieronymus (347-420) wurde deshalb neben dem Löwen der Biber zugeordnet (Illustration Howitt, A New Work of Animals, London 1811
Die Biber-Fabel des grie- chischen Dichters Aesop (600 v.Chr) ist Grundlage des Textes im frühchristlichen populärwissenschaftlichen Physiologus (Der Naturkun- dige).
Es gibt ein Tier, das heißt Castor, Biber. Das ist sehr freigiebig und sanftmü-
tig. Seine Hoden sind sehr nützlich, um daraus Arznei zu machen. Physiologus be- handelt auch diese Tierart, er sagt darüber: wenn der Biber merkt, dass man ihn jagt, und er nicht fliehen kann, dann beißt er seine Hoden ab
und läuft weg. Dann nimmt der Jäger die Hoden an sich und jagt ihn nicht weiter. Wenn man aber dasselbe Tier jagt und es nicht entflie-
hen kann, lässt es die Jäger sehen, dass es keine Hoden mehr hat und es wird nicht mehr gejagt. So sollen sich alle verhalten, die ein keu- sches Leben in Gemeinschaft mit Gott führen wollen.
Sie sollen sich selber alle Begierde des Herzens und des Körpers abschneiden und diese dem Teufel vorwerfen, dann können sie ein Leben an Gottes Seite führen.
Eine gut erzählte Geschichte hält sich viele Jahrhunderte, auch wenn SUNTO CON NOSTINT EMPORE LACEA COMNR? QUID NMA DITA- sie falsch ist. Die Selbstkastration des Bibers gehört „ins Reich der TIO QUATIONE ET UT DOLOREPELIS
Fabel“ Illustration: Aesops’s Fables, with his life, London 1687
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