Page 9 - BUND Bibermagazin
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J. J. Grandville: Scènes de la vie privée et publique des animaux, Paris 1868 Politische Satire: Die Verkeh- rung des Menschlichen ins Tierische
bunden finden, wenn er dich anjocht und zum Pflug oder Wagen anspannen will. ”
Ein wohl besorgter Stallstier hat freilich eine bequemere Wohnung als ein Biber unter dem Wasser. Aber der Biber hat auch recht, daß er lieber frei lebt als bequem schläft. Wem seine Freiheit und sein Recht nicht mehr ist als seine Bequemlichkeit, der ist in jedem Falle ein armseliger Tropf. Ich habe in meinem Leben unter allen Gefange- nen, die ich sah, niemals ob keinem lachen müssen, als ob einem, an Händen und Füßen gefesselten Mann, der mit stolzer Behaglichkeit in seinem dunkeln Loch saß.
Der Biber und der Marder
“Es ist ein unangenehmes Ding um deinen Zahn, und
Der Biber verkörpert das Ideal eines freien, bescheidenen und gebildeten Lebewesens.
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ich sehe nicht einmal ein, daß du ihn zu deinem Fraße nötig hast”, also sagte ein Marder zu einem Biber. Dieser antwortete ihm: “Ich kann freilich meine Fische so gut ohne meinen Zahn fan- gen und fressen, als du deine Eier und Vögel ohne einen solchen auch finden und fressen kannst. Aber mein Zahn ist ein Kunstzahn, und du und deinesgleichen wis- sen nicht einmal, was das für eine Lust ist, einen Kunst- zahn in seinem Kiefer zu haben; ich aber weiß es und will dir nur sagen: Er ist mir fast mehr wert als mein gan- zes Freßgebiß, und ich kann dich versichern, das Ausüben meiner Baukunst ist mir viel lieber als das Fischessen.”
Der Biber macht seiner Kunst eine Lobrede, die nicht alle menschlichen Künstler der ihrigen machen können.
Die Menschenkunst ist weit mehr abhängig vom Men- schenbrot als die Tierkunst vom Tierfraß. Auch ist nur der Mensch unersättlich im Jagen nach Brot, das Tier aber gar nicht.
Fables de Florian, Paris 1842 Illustration von J.J. Grandville Das Hermelin, der Biber und das Wildschwein
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