S-169-170
Am meisten Verwandtschaft mit dem indischen Berichte und dem der Bibel zeigen die Flutsagen der Kelten, welche den außerhalb des alten Weltverkehrs stehenden Nationen angehören. In den Bardenliedern der Walliser in England sind sie uns erhalten, s. Mone, nord. Heidenthum ll., 491 ff. Dort heißt es:
„Eins der furchtbarsten Ereignisse war der Ausbruch des Llhn Llhon, d. h, des Sees der Seen, der die Welt überschwemmte und alle Menschen ertränkte bis auf den Dwhvan und die Dwhvach, die in einem nackten segellosen Schiff entrannen und Britannien bevölkerten. Dieses Schiff war eins von den drei Meisterstücken und wurde von dem himmlischen Herrn Neivion gebaut und nahm in sich auf ein Männchen und Weibchen jeder Thiergattung, als der See ausbrach.“ Der himmlische Herr Neivion der Erbauer der Arche, dessen Name auf Noah hindeutet, heißt auch Hu, und wird als der Urmensch und Schöpfer der Welt, sowie als Erfinder des Weins und Ackerbaus von den Kelten verehrt. Mit seinen drei Ochsen zog er den Biber Avanc, den Urriesen, der die Ueberschwemnmng verursacht, aus dem See, wodurch die Flut aufhörte. In den Liedern wird er auch gepriesen als „der Inhaber des Schiffs mit der eisernen Thüre, welches auf der Spitze des Hügels pflügte. Auch wird der Regenbogen sein Gürtel genannt. Ein Hügel bei dem Pemble See in Wallis, in dessen Nähe der heil. Fluß Dee entspringt, führt den Namen Tomen y Bala, „Hügel des Ausgangs.“ was an die Armenische Sage anknüpft. Die anderen Beziehungen auf Noah liegen auf der Hand und es wäre überflüssig sie weiter zu erörtern.