• Middleton: Beaver Hunting in Canada 1777

  • Conrad Gesner Historiæ Animalium 1558

  • Kanadisches Mobilisierungsplakat 2.Weltkrieg

  • Briefmarke Polen Biber 1,25 Zloty

  • Wappen Eno (Finnland)

Ein Koch- Und Artzney-Buch. Zweite Aufl. Grätz, 1688

Kategorie: Medizin

Ein Koch- und Artzney-Buch Autor/in: N. N., Erscheinungsjahr: 1688 Verlag/Drucker: Widmanstetter Ort: Grätz Auflage: 2 Bibliothek: sLUB Dresden

 

Seite 113

Ein Biber-schweiff zu kochen.
Man soll den Biber-schweiff sambt den Tatzen übersieden/ biß die obere Haut herab gehet/ darnach in gesaltzenen Wasser wider sieden ungefähr drey stund/ biß er weiß wird/ und wann er die andere Haut läst/soll man jhnsäubern/ und so er schier gesotten ist/ Essig/ safferan / Zucker und anders Gewürtz darzu thun; man mag auch gesaltzene Lemoni darbeysieden.

 

Seite 149

Ein guter Rauch vor die Wind/ die Mut- ter/ und das Reissen.
Erstlich nimb Lorbeer-schäler/ Ringelblu-men/ Kimb und Fenchel jedes zwey Loth/ Muscatblühe/ Rebhünl-Federl die rothen/ und rothe Myrrhen jedes ein Loth/ Bibergall ein halb Loth/ stoß solches alles groblecht under einander/ oder schneide es klein/ und vermisch zu einem Rauch under einander.

NB. Wann ein Mensch an den Winden leydet/ oder Reissen hat/ soll man von disem Rauch ein Tuch oder Kisselein darmit anrauchen/ und über den Bauch legen.

 

Seite 123

Ein gutes Fraiß-Wasser.
Erstlich nimb zwey Pfund Ruben-samen/ stoß jhn klein/ mehr Petonia-Wurtzen ein Pfund/ Hueblern-Wurtzen ein halb Pfund/ dise zwey Wurtzen sauber gewaschen/ schabs / und schneids hernach /stoß in einem Moͤrser/ hernach thue alles zusammen in ein saubere Kandel / gieß drey Viertel frisches Wasser darauff/ und laß über Nachtstehen/ alsdann in einem Brennkessel auß-gebrennt/ und wann es außbrennt ist/ so thue zwey Loth Bibergall darein/ und laß es ein weil an der sonnen stehen.

NB. Einem alten Menschen gibt man dar- von zwey Loͤffel voll/ einem Kind aber ein Loͤffel voll ein.

 

seite 231

Daß ein Kind die Fraiß nicht bekommen kan.
Nimb ein halbes Loth Bibergall/ und drey Hand voll Petonien-Blätter / sied es in vier Pfund weissen Wein/ und alsbald das Kind auff die Welt kombt / leg es gleich in das Beth / und wasch am gantzen Leib/so ist es sicher vor der Fraiß/ und fallender sucht. Dise Kunst ist an acht Kindern einer Mutter bewehret worden/ auß welchen zweyen dises nicht ist gebraucht worden/ an der Fraiß gestorben/ die andern sechs aber dardurch erhalten worden.

 

Anmerkung: Fraiß = Ein Fieberkrampf, früher auch Kinderkrampf genannt, ist ein in der frühen Kindheit in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung auftretender epileptischer Anfall.

 

Digitale Ausgabe der sLUB Dresden im Deutschen Textarchiv